MOTORSPORT Wehrheimer Fahrer wird auf Anhieb Zweiter der 2WD-Wertung in der Deutschen Rallye Meisterschaft
WEHRHEIM - (dio/red). Rallye-Pilot Sebastian von Gartzen aus Wehrheim hat bei der „3-Städte-Rallye“ in Ostbayern die Wertung der Fahrzeuge mit einer angetriebenen Achse (2WD-Wertung) gewonnen und damit in der nun beendeten Saison mit insgesamt zwei Siegen in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) die Vizemeisterschaft der 2WD-Wertung errungen.
Das DRM-Finale 2017 war der erwartet spektakuläre Showdown einer sehr spannenden Saison. Kreim/Christian wurden Meister und von Gartzen/Loth siegten in der 2WD-Wertung. Ein Rekordstarterfeld von 136 Teams ging bei der ADAC „3-Städte-Rallye“ rund um Karpfham in Ostbayern an den Start. Zehn anspruchsvolle Wertungsprüfungen über insgesamt 128,8 Kilometer, die teilweise grenzüberschreitend durch Österreich führten, forderten den Teams alles ab. Bedingt durch zeitweisen Regen gab es sehr rutschige und schlammige Wertungsprüfungen. Schwierige Bedingungen also, die entsprechend viele Ausfälle als Konsequenz hatten.
Sebastian von Gartzen und Co-Pilot Peter Loth hatten sich zwei Ziele gesetzt: Das Fahrzeug auf der Strecke zu halten und dabei konstant und schnell fahrend den Vizetitel zu sichern. Und zweitens, wenn es die Chance gab, den in der 2WD-Wertung führenden Carsten Mohe zu schlagen und nochmals einen Sieg einzufahren.
Dass am Ende beide Ziele erreicht wurden, ist vor allem einem tollen Teamwork zwischen Fahrer und Beifahrer zu verdanken. Trotz der schon nach der dritten Wertungsprüfung beginnenden Bremsprobleme – das Pedal wurde weich, vor Kurven musste durch pumpen Druck aufgebaut werden – konnten von Gartzen /Loth ihre ärgsten Konkurrenten Mohe/Hirsch von Beginn an unter Druck setzen. In der WP4 machte Mohe einen – seiner seltenen – Fahrfehler und riss sich ein Rad an seinem Renault ab. Von da an ließen es von Gartzen/Loth relativ ruhig angehen. Man übernahm die Führung, konzentrierte sich trotz der Bremsprobleme darauf, keine Fehler zu machen und attackierte von nun an nicht mehr so aggressiv. Sebastian von Gartzen sagte: „Ich hätte Carsten lieber auf der Strecke im direkten Zweikampf geschlagen, von daher tut es mir leid, aber so etwas kann in diesem Geschäft immer passieren.“
Zwei Bestzeiten
Mit insgesamt zwei Bestzeiten und einem deutlichen Abstand von über einer halben Minute auf die zweitplatzierten Keil/Fritzensmeier siegte das Duo von Gartzen/Loth zum zweiten Mal in der Saison. Damit war der Vizetitel in der 2WD-Wertung der Deutschen Rallye Meisterschaft in trockenen Tüchern. Das ist weit mehr, als man zu Beginn der Saison erträumt hatte. Da wusste das Team noch nicht einmal, ob das Budget für eine ganze Saison reichen würde.
„Aber Sebastian und Peter haben einen fantastischen Job gemacht. Mit einem Minimum an Reifen und Material, mit null Unfällen und keinen sonstigen kostspieligen Schäden haben sie mit relativ wenig Budget das absolute Maximum herausgeholt“, sagte Sebastians erfahrener Vater, Rennfahrer Jürgen von Gartzen. „Ein Dankeschön auch an das Team race:pro Motorsport, das uns die ganze Saison über ein top vorbereitetes Rallye-Auto hingestellt hat.“
In der Gesamtwertung (4WD und 2WD) siegten Dinkel/Kohl vor Kreim/Christian (beide Skoda Fabia R5) und vor den drittplatzierten Gassner/Mayrhofer auf Hyundai i20 R5.
2WD-Wertung: 1. von Gartzen/Loth 1:17:44,6; 2. Keil/Fritzensmeier 1:18:22,0 (beide Citroen DS3 R3 T Max); 3. Schwedt/Wichura (Opel Adam R2) 1:19:28,5.