Seit seiner Gründung 2013 bestreiten die Fahrer des ADAC-Opel-Rallye-Cups einen ihrer Läufe traditionell im Rahmen des WM-Laufs in Deutschlands ältester Stadt. Der einzige heimische Starter war in Trier recht erfolgreich.
(awp) Es ist in jedem Jahr der Höhepunkt für alle Rallye-Fans, wenn die Weltelite zum deutschen WM-Lauf nach Trier kommt. Dies gilt auch für alle aktiven nationalen Piloten.
Schon im Vorjahr hatten die Organisatoren rund um die Nachwuchsserie von ADAC und Opel die Chance genutzt und gleich zwei Wertungsläufe an einem Wochenende ausgetragen. So standen für die
16 Teams auch in diesem Jahr wieder zwei getrennt gewertete Läufe auf dem Programm. Dominiert wird der Cup aktuell von den Fahrern aus Skandinavien. Mit dem Gießener Sebastian von Gartzen kam
nicht nur der beste deutsche Fahrer zum fünften und sechsten Lauf der Saison, sondern auch der einzige Starter aus der heimischen Region.
Schon zweimal fuhren der 23-Jährige und sein erfahrener Beifahrer Hans-Peter Loth in dieser Saison auf den vierten Rang. Beim Höhepunkt der Saison sollte es nun endlich ein Platz auf dem Podium
sein. Am Freitag standen mit vier Prüfungen in den Weinbergen an der Mosel und einem abschließenden Rundkurs 98,97 Bestzeit-Kilometer auf dem Programm. Das angestrebte Ziel wurde von dem
mittelhessischen Opel-Team mit vollem Engagement verfolgt, denn nach den ersten beiden Prüfungen lagen sie auf dem zweiten Gesamtrang. Doch auf der dritten Prüfung löste sich die Zentralmutter an
der Vorderachse und verhinderte nach viel verlorener Zeit den Start zur vierten Prüfung. Das bedeutete: keine Wertung und Punkte beim ersten Lauf.
Im WM-Feld endete die erste Etappe am Freitag mit einer Doppelführung von Volkswagen. Der Norweger Andreas Mikkelsen und Weltmeister Sebastian Ogier lagen in ihren VW Polo R WRC vor dem Belgier
Thierry Neuville im Hyundai I20 WRC.
Der zweite Tag war mit neun Prüfungen und ca. 150 Kilometern der längste der Rallye. Mit neuer Motivation wollte von Gartzen an die guten Zeiten vom Freitag anknüpfen. »Der Plan war auf der
Panzerplatte sehr viel Zeit gutzumachen und die restlichen WP ohne großes Risiko zu fahren«, erklärte er seine Taktik. Doch die 41 km lange Königsprüfung auf der Panzerplatte des
Truppenübungplatzes in Baumholder wurde wegen eines Unfalls neutralisiert und darum musste im zweiten Durchgang doch voll angegriffen werden. Dies gelang mit der drittschnellsten Zeit. Deshalb
konnten von Gartzen/Loth auf Gesamtrang drei in die letzten vier Prüfungen des Sonntags starten. Voll auf Angriff ging auch Ogier und im WM-Feld bot sich nach Tag zwei mit seiner Führung ein
mittlerweile gewohntes Bild.
Auf der ersten Prüfung des Sonntags im Drohntal fuhren von Gartzen/Loth in ihrem Opel Adam dann die schnellste Zeit und konnten Rang drei festigen. Auf den letzten 30 Kilometern (WP 17 wurde
abgesagt) gaben sie den erkämpften Platz nicht mehr ab und beendeten die zweite Rallye auf dem dritten Gesamtrang. »Wir sind happy über das Ergebnis. Wir wussten, dass wir schon lange den Speed
haben, um auf das Podium zu kommen; jetzt hat es endlich geklappt«, resümierte der junge Gießener am Ziel vor der Porta Nigra. Aber er haderte auch noch mit Lauf eins: »Leider haben wir durch den
unverschuldeten Ausfall am Freitag sehr wichtige Punkte verloren. Zumal wir dort ebenfalls auf Podiumskurs waren. Der Ausfall der Rallye Baden Würtemberg macht die Situation in der Cupwertung
nicht gerade besser.« Es bleibt deshalb in diesem Jahr nur noch eine Rallye, um sich vom aktuell sechsten Platz noch weiter zu verbessern. Den Gewinn des diesjährigen ADAC-Opel-Rallye-Cup konnte
der Finne Jari Huttunen mit zwei Erfolgen an der Mosel vorzeitig sichern.