Sebastian von Gartzen: Erst „Sulinger Bärenklaue“, dann „grüne Hölle“


Von Dirk Ortmann
HOCHTAUNUS - Ein strammes Programm liegt vor Sebastian von Gartzen. Der Rennfahrer aus Wehrheim startet an diesem Wochenende beim zweiten Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) und anschließend geht es mit kurzem Zwischenstopp in der Heimat weiter zum Nürburgring, wo er zusammen mit seinem Vater Jürgen und zwei weiteren Piloten einen Porsche in der Cup-3-Wertung des legendären 24-Stunden-Rennens fahren wird.

Beim ersten Lauf der DRM, der Saarland-Pfalz Rallye Anfang März, waren 71 Teams, davon 56 in Wertung, mit winterlichen Verhältnissen konfrontiert worden. Sebastian von Gartzen musste bei seinem ersten Start in einem R5-Auto nach einem Ausrutscher mit Beifahrer Hans-Peter Loth (Frankfurt) im Ford Fiesta in den Top fünf vorzeitig aufgeben. DRM-Lauf zwei ist nun vom morgigen Freitag bis Samstagabend die Veranstaltung „Rund um die Sulinger Bärenklaue“. Der offizielle Teil startet am Freitagabend um 18.15 Uhr. Weitere Informationen zur Rallye gibt es unter www.rallye-sulingen.de.

Vor seiner Abreise nach Sulingen – eine Kleinstadt im Landkreis Diepholz, 50 Kilometer südlich von Bremen – sagte Sebastian von Gartzen: „Mein Team hat das Auto auf den neuesten technischen Stand gebracht, da es ein Update/Upgrade der Firma M-Sport gab. Die Rallye Sulingen kenne ich bereits aus den vergangenen Jahren. Dieses Jahr hat sich allerdings einiges geändert bezüglich der Wertungsprüfungen. Wir haben ein sehr starkes Fahrerfeld, in dem viele schon sehr viel Erfahrung mit einem R5-Auto haben. Ich schätze es als schwer ein, vorne zu landen, da ich seit der Saarpfalz-Rallye mangels Budget auch nicht mehr im Auto saß.“

Gespannt blickt der Wehrheimer voraus: „Für mich ist es auch das erste Mal mit diesem Auto auf Asphalt beziehungsweise im Trockenen. Von daher habe ich keine Erwartungen, was die Platzierung angeht. Es geht darum, Erfahrung im Auto zu sammeln und sich Schritt für Schritt zu steigern.“

Mitte der kommenden Woche geht es dann für das Vater-Sohn-Gespann Jürgen und Sebastian von Gartzen zum Nürburgring, wo am zweiten Mai-Wochenende das 24-Stunden-Rennen stattfindet. Die beiden Wehrheimer sitzen beim diesjährigen Rennen in der „grünen Hölle“ im gleichen Cockpit, nachdem im Vorjahr die entsprechende Permit für Sebastian wegen zu weniger Nordschleifen-Kilometer gefehlt hatte.

„Große Vorfreude“

„Mit Mühlner Motorsport, einem deutschen Team, das aber seinen Sitz im belgischen Spa hat, haben wir einen Partner, der es uns ermöglicht, gemeinsam in einem Porsche Cayman GTS CS in der Cup-3-Wertung zu fahren“, erzählte Jürgen von Gartzen nach dem „Probelauf“ beim Qualifikationsrennen Mitte April. Mit dabei im Vierer-Fahrer-Team sind noch Maroth Kranz (Linz a. R.) und Marcel Hoppe (Lennestadt).

„Zum 24h-Rennen geht es nächste Woche Mittwoch. Ich hoffe natürlich, dass unser Auto hält und wir unsere Klasse am Ende gewinnen werden. Wobei man bei einem 24h-Rennen nie weiß, was einen erwartet. Auch was das Wetter angeht. Am meisten freue ich mich auf das Fahren selbst, aber auch auf die Fans und das ganze Flair um das Rennen herum. Und natürlich ist es etwas Besonderes, mit meinem Vater dieses legendäre Rennen zu bestreiten“, sagt Sebastian von Gartzen.